Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?

Eine Hand mit einem kleinen Baumsetzling und etwas Erde. Dabei soll Nachhaltigkeit symbolisiert werden.
Vieles dreht sich heutzutage um den Begriff Nachhaltigkeit. Doch was versteht man eigentlich darunter? Dieser Artikel geht auf unterschiedliche Definitionen und Dimensionen der Nachhaltigkeit ein und sensibilisiert euch für die kleinen, aber feinen Unterschiede. Vorneweg – DIE Nachhaltigkeit gibt es nicht!

Woher stammt die Idee der Nachhaltigkeit?

Geht man weit zurück, so kann man wohl sagen, dass frühere Zivilisationen den Begriff der Nachhaltigkeit gelebt haben. So war für weite Teile der Menschheitsgeschichte ein Leben ohne Nachhaltigkeit schlicht weg unmöglich. Ohne mit der Natur zu leben, hätte schlicht nicht funktioniert. Nachhaltigkeit in diesem Sinne heißt, dass man so wirtschaftet, dass die Ressourcen, die für das Überleben wichtig sind, wieder nachwachsen können und somit nichts „verschwendet“ wird. Denkt man an frühere Siedler, heißt, dass einfach den Wald nachwachsen lassen, nicht mehr Vieh töten wie nötig und insgesamt sein Leben auf die raue Natur anzupassen.

Es wundert daher nicht, dass die erste Nennung des Begriffs durch Hans Carl von Carlowitz, mit Bezug auf die Forstwirtschaft geschieht. Dort geht es zusammengefasst darum, dass man nur so viel Holz aus den Wäldern nehmen soll, wie auch wieder nachwachsen können. Doch gehen wir in das Jahr 1987 – also in die Epoche der Menschheit, die uns bis heute prägt. Im sog. Brundtland-Bericht der UN wird Nachhaltigkeit so definiert: „Nachhaltige Entwicklung ist eine Entwicklung, die gewährt, dass künftige Generationen nicht schlechter gestellt sind, ihre Bedürfnisse zu befriedigen als gegenwärtig lebende.“ Wie man bemerkt, schwingt in diesem für den Umweltschutz so wichtigen Bericht, der globale und zeitliche Charakter der Nachhaltigkeit mit.

Der Mensch ist mittlerweile global vernetzt und somit voneinander abhängig. Dem Gut der Umwelt kommt dabei eine wichtige Rolle zu. Denn die Umwelt kennt keine Ländergrenzen und ist somit ein globales Gut auf, auf welches jeder Mensch Zugriff hat. Hierbei ist zu beachten, dass nicht nur die lebenden, sondern auch die ungeborenen zukünftigen Generationen dieses Recht auch haben. Da diese Definition im Detail etwas wage ist und viel Spielraum lässt, kam es im Laufe der Zeit zu einigen Anpassungen/ Konkretisierungen. Der ehemalige Senior Economist im Environment Department der Weltbank, Herman Daly, stellt daher folgende Rahmenbedingungen auf:
  1. Das Niveau der Abbaurate erneuerbarer Ressourcen darf ihre Regenerationsrate nicht übersteigen.
  2. Das Niveau der Emissionen darf nicht höher liegen als die Assimilationskapazität.
  3. Der Verbrauch nicht regenerierbarer Ressourcen muss durch eine entsprechende Erhöhung des Bestandes an regenerierbaren Ressourcen kompensiert werden.
Diese Definition stellt die Natur in den Vordergrund und weniger ökonomische Interessen. Wie man aber sieht, kommt es immer sehr auf den Hintergrund der Person an, die die Definition aufstellt. Je nachdem, welches Interesse die Person hat, desto strenger oder schwächer wird der Begriff definiert. Aufgrund dieser Vielfalt an Definitionen sprechen Experten auch von einem „Gummiwort“. Nichtsdestotrotz gibt es in diesem Zusammenhang oft die Aufteilung des Begriffs in Suffizienz, Effizienz und Konsistenz. Suffizienz geht mit einer Verringerung des Konsums und daher einer Verringerung der Produktion einher.

Effizienz soll die Nutzung von Materialien und Energie optimieren. Die Konsistenz geht auf die Wiederverwertung von Abfallprodukten ein, d. h. mit anderen Worten der Kreislaufwirtschaft. Verfolgt man den politischen Diskurs, so ist meistens von Maßnahmen in einem der drei Themenfeldern die Rede.

Fazit:

DIE Nachhaltigkeit gibt es nicht. Es kommt hierbei auf den kulturellen, historischen, politischen und gesellschaftlichen Kontext an. Je nach Bereich kommt es zu einer anderen Definition. Genau dies macht den Begriff auch so attraktiv, da man viel darunter verstehen kann. Wichtig ist daher immer zu schauen, wie die Person, Unternehmen oder andere diesen Begriff mit Inhalt füllen.

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