Was ist der ökologische Fußabdruck?

Wir wissen wohl alle, dass wir auf zu großem Fuß leben, aber was genau ist eigentlich der ökologische Fußabdruck? In diesem Blogbeitrag erklären wir den ökologischen Fußabdruck und zeigen die Vor- bzw. Nachteile auf.

Der ökologische Fußabdruck gibt an, wie viel biologische Kapazität eine Person durch sein Handeln in Anspruch nimmt. Es soll so mithilfe des „Globalen Hektar“ veranschaulicht werden, welchen Flächen bedarf ein Mensch oder summiert die Menschheit hat. Dabei werden zwei Arten von Flächen ins Verhältnis gesetzt. Einerseits die Biokapazität, sprich alle potenziell verfügbaren Flächen und andererseits alle Flächen, die von den Menschen benötigt werden, um ihren Konsum und Müll zu ermöglichen bzw. aufzunehmen. Um die Berechnung zu verstehen, gibt es hierbei aber noch ein paar Annahmen, ohne die man das Ergebnis des Fußabdrucks nur schwer verstehen kann.

CO2

CO₂ ist DAS Treibhausgas und wird durch die Verbrennung von z.B. Kohle, Öl, etc. in die Umwelt freigesetzt. Je “industrieller” und wohlhabender ein Land ist, desto mehr CO₂ produziert es, weil es mehr konsumieren und dadurch auch produzieren kann. Je mehr CO₂ allerdings ausgestoßen wird, desto mehr Waldflächen würde ein Land benötigen, damit diese Flächen das CO₂ binden können. Daher sind westliche Länder meist deutlich Flächen verbrauchender.

Müll

Jegliche Arten von Abfällen, also egal ob Biomüll, radioaktives Material oder Müll, der auf Deponien gelagert wird, werden nicht in die Berechnung mit eingezogen.

Ressourcen

Nichterneuerbare Ressourcen werden nur indirekt mit eingezogen. So werden z.B. Zink oder Zinn nicht einberechnet, der Verbrauch für die Gewinnung der Ressourcen allerdings schon. Fossile Brennstoffe werden direkt einberechnet. Diese sind zwar nicht erneuerbar, aber gehören zum biologischen Kreislauf. Der dadurch entstehende CO₂ Ausstoß wird, wie oben beschrieben, in Wälder umgemünzt, welche man benötigen würde, um deren Ausstoß zu kompensieren.

Atomenergie

Atomenergie ist nur ein kleiner Teil der Berechnung, da sowohl der Atommüll als auch eventuelle Risiken nicht in die Berechnung mit einfließen. Daher weißen Länder wie Frankreich einen signifikant geringeren Flächenverbrauch auf als z.B. Deutschland.

Was ist schlecht am ökologischen Fußabdruck?

Jetzt wissen wir, was alles in die Berechnung mit reinspielt, aber was soll man davon halten? Wie jedes wissenschaftliche Modell wird auch hier versucht, stark zu vereinfachen. Dies geschieht hier durch die Umrechnung auf „Global Hektar“. Nur dadurch kann das Modell den Flächenverbrauch weltweit vergleichen. Warum man dies macht? Nun ja, überleg dir mal, du vergleichst Katar mit Schweden. Katar besteht überwiegend aus Wüste bzw. wüstenähnlicher Vegetation, während Norwegen aus Bergen und Wälder besteht. Während man bei Schweden besser Landwirtschaft betreiben kann, ist dies in Katar deutlich schwerer.

Obwohl Katar über weniger landwirtschaftliche Ressourcen verfügt, aber über viel Öl kommen die beiden ins Geschäft. Wir nehmen also an, Schweden exportiert einen Teil seiner landwirtschaftlichen Flächen an Katar. Da wir aber schwer den „Wert“ der Wüste mit dem “Wert” der Flächen in Schweden vergleichen können, brauchen wir einen universalen Wert. In diesem werden die jeweiligen nationalen Flächen umgerechnet und so kann man den Verbrauch der Länder vergleichen. Durch diese vereinfachte Berechnung werden allerdings andere Aspekte der Nachhaltigkeit nicht berücksichtigt. Abfälle werden grundsätzlich nicht berücksichtigt, was vor allem in Hinblick auf Plastik- und Atommüll nicht zielführend ist.

Bei Glas, Metall und Papier schaut es hingegen deutlich besser aus. Hier werden über 80 % recycelt, was Deutschland weltweit eine Spitzenposition einbringt. Man muss allerdings noch ein paar wichtige Punkte erläutern. Zunächst sind die Recyclingquoten immer relativ zu sehen. Was zählt, ob es sich um “Upcycling” oder um “Downcycling” handelt. Ersteres ist immer zu bevorzugen, da hier Materialien mit einer höheren Qualität verwertet werden. Letzteres ist bedauerlicherweise der Regelfall und führt dazu, dass nur qualitativ schlechtere Stoffe damit hergestellt werden können.

Was ist gut am ökologischen Fußabdruck?

Es bleibt auf jeden Fall ein einfacher und übersichtlicher Maßstab für den Flächenverbrauch. Allerdings sollte dieser nie als einziger Maßstab genommen werden, sondern vielmehr eine Tendenz anzeigen. Wichtig ist auch, dass die Zahlen über das Jahr sehr gut vergleichbar sind und auch keine Faktoren miteinbeziehen, welche in der Zukunft stattfinden (technologischer Wandel etc.). Daher eignet er sich gut für den Bildungsbereich, da sich die Flächen einfach visualisieren lassen. Das ist auch der Grund, warum dieses Modell seit Jahrzehnten genutzt wird.

Welches Land hatte 2021 den größten ökologischen Fußabdruck?

Das leider nicht sehr überraschende Fazit: Wie immer schneiden vor allem westliche Länder extrem schlecht ab. Vor allem Australien und USA sind traurige Spitzenreiter. Würde jedes Land so viel verbrauchen, bräuchten wir ca. 5 Erden, um für alle diesen Lebensstil zu gewährleisten. Wir Deutschen und unseren französischen Nachbarn verbrauchen knapp drei Erden. Zwar weniger als die erst genannten, aber immer noch viel zu viel. Der weltweite Schnitt liegt bei 1,7 Erden und damit mindestens 0,7 Erden zu viel! Klar wird auch, dass die wohlhabenden Länder für die absolute Mehrheit des Flächenverbrauchs aufkommen, während ärmere Teile der Welt nur sehr wenig verbrauchen. Spricht: Wir müssen unseren Konsum deutlich nachhaltiger gestalten, damit wir mit Mutter Erde im Einklang leben!

Eine Grafik zeigt den ökologischen Fußabdruck verschiedener Länder. Dabei ist oben das Land mit dem größten ökologischen Fußabdruck die USA und ganz unten mit dem kleinsten ökologischen Fußabdruck Indien.
Bildquelle: Statista.com

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1 Kommentar zu „Was ist der ökologische Fußabdruck?“

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